Von der digitalen Welt, Kommunikation, Collaboration, Shareconomy, der Crowd und neuen Werten im deutschen Mittelstand!

Unternehmen, Kommunikation und Werte haben sich im 21. Jahrhundert stark verändert. Gerade im letzten Jahrzehnt unseres neu angebrochenen Jahrtausends haben sich immer mehr neue Möglichkeiten der Interaktion in einer immer globaler werdenden Welt aufgetan. Die sozialen Netzwerke ermöglichen räumliche und zeitliche Hürden in der Kommunikation verschwinden zu lassen. Menschen interagieren mit Unternehmen, beziehen Stellung und tun Ihre Meinung zu Marken und deren Werten kund. Die Crowd hat Ihre Stärke und Macht erkannt! Plötzlich lassen sich Massen nicht mehr durch Massenmedien manipulieren. Das Individuum hat in der ersten Reihe der großen Masse Platz genommen und bestimmt plötzlich mit seiner Meinung und seinem journalistischen Input die Geschicke von Weltpolitik und globalen Unternehmen. Das Wort „Shitstorm“ hat vor kurzem Einzug in den deutschen Duden gehalten. Erstaunlich für ein Land, dessen Geschicke von einer Frau gelenkt wird, für die das Internet noch immer „Neuland“ ist. Und genau da liegt unser Problem! Nach Konrad kam von uns nicht mehr viele Neuentwicklungen für unsere digitale Welt, obwohl das Telefax und auch das MP3-Verfahren immer wieder von uns gefeiert wird. Vielleicht liegen unsere Stärken wirklich nicht darin Lifestyle in die Welt zu tragen. Das müssen wir schon Apple & Co. überlassen. Dafür sind wir ordentlich, verlässlich und oft etwas nüchtern! Somit müssen wir uns auf andere Stärken konzentrieren und die Welt mit Unternehmen wie SAP beglücken!

Wir tun uns schwer mit der virtuellen Welt, mit immer schnelleren digitalen Geschäftsmodellen. Mit Unternehmen die nur im Netz existieren lösen Ängste in uns aus. Angestammte, analoge Geschäftsprinzipien müssen geschützt werden. Nicht anders ist das Durchwinken des Leistungsschutzrechts der Verlage im deutschen Bundestag zu verstehen. Die Lobbyisten haben in den letzten 50 Jahren gute Arbeit geleistet, haben Sie es doch noch auf dem letzten Metern geschafft Ihre Pfründe ins trockene zu bringen, bevor die Welt sich auch in Deutschland plötzlich anfängt andersherum zu drehen. Immer wieder werden Rufe wahrgenommen, die ein Internetministerium fordern. Aber wir müssen vermuten, dass das „Neuland“ der amtierenden Bundesregierung eher den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Aber Prof. Kruse hat es schon dem deutschen Bundestag vorgetragen, dass wir die „kreisenden Erregungen im Netzwerk“ nicht mehr steuern können. Wir werden uns mit einer immer mächtigeren Crowd konfrontiert sehen.

Die Crowd schafft Zugänge zu unserem Wissen wie z.B. mit Wikipedia, sie entwickelt auf OpenInnovation-Plattformen neue Produkte und sie wird in naher Zukunft unseren Finanzierungsmarkt mit Crowdfunding verändern.

Für den deutschen Mittelstand darf das Internet kein „Neuland“ mehr sein! Er muss sich das Netz zu Nutze machen, sonst wird er ganz schnell von der Bildfläche verschwinden! Junge, hochmotivierte Arbeitskräfte kann man schon lange nicht mehr mit einem schicken und großen Dienstwagen hinterm Ofen vorlocken, dies ahnt auch schon unsere Automobilindustrie. Neue Werte haben in unserer Gesellschaft Einzug gehalten. Wir müssen nicht mehr besitzen, wir haben begriffen, das uns eine intelligente Nutzung von Ressourcen viel mehr Vorteile bringt. Die Shareconomy hält Einzug in unser Leben. Intelligentes Carsharing wie Car2go von Daimler oder DriveNow von BMW zeigen uns schon jetzt, wie wir in der Zukunft ökonomischer und ökologischer mit Ressourcen umgehen können. Es sind eher die neuen Freiheiten, die erstrebenswert sind. Selbstbestimmung, flache Hierarchien,  Collaboration, Mobilität und die freie Wahl von Arbeitsplatz und -zeit sind die gefragten Werte, die einen Wunscharbeitsplatz ausmachen.

Der deutsche Mittelstand muss handeln und zwar schnell! Digitale Strategien werden nicht nur den Erfolg von Unternehmen bestimmen, nein, sie werden sogar entscheidend für den Fortbestand von Unternehmen sein.

New Work: Interview mit dem “Digitaler Nomaden” Patrick Baumann

Die Arbeitswelt von morgen wird anders sein, als wir es gewohnt sind. Wie anders, das kann man vereinzelt heute schon sehen. Patrick Baumann z.B., freier WebDesigner und- Entwickler aus Berlin, lebt und arbeitet als „Digitaler Nomade“. Was vor 14 Monaten als Experiment begann ist zu seiner Normalität geworden. Über 9 Monate war er in Asien unterwegs und hat für seine deutschen Kunden gearbeitet. Im Juni hatte ich die Gelegenheit Ihn in Berlin auf einen Kaffee zu treffen und Ihn über seine Erfahrungen, Gedanken, seine Zukunftspläne zu befragen.

Dabei hat er uns 15 Minuten intime Einblicke in sein Leben als eWorker gewährt. Patrick nochmals vielen Dank für das offene Gespräch und die Teilhabe an Deinen Gedanken. Unter http://www.heldenleben.com berichtet Patrick laufend aus seinem Leben als „Digitaler Nomade“.
(Stefan Stengel, eworkspace by glocal consult)